23.03.2022 | VETK-Statement: Ukrainische Kinder brauchen sofort Unterstützung
Der Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz fordert den Berliner Senat dringend auf, mehr Mittel für Kinder aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen.
Die Zahl der ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Berlin wächst täglich. Viele der geflüchteten Menschen sind Kinder. „Nicht alle Kinder werden einen Platz in einer Willkommensklasse oder einer Kindertageseinrichtung bekommen“, prognostiziert Astrid Engeln, Leiterin des Verbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Schon vor der Aufnahme von Familien aus dem Kriegsgebiet gab es in Berlin zu wenig Kitaplätze. "Wir sind besorgt angesichts der hohen Zahlen von unversorgten Kindern im Kita-Alter, für die wir kein schnelles Integrationsangebot anbieten können", so Engeln.
Der Berliner Senat entschied Ende 2021 zusätzliche Betreuungsangebote, wie "Frühe Bildung vor Ort" und "Sprungbrettangebote" für Kinder in Flüchtlingsunterkünften abzuschaffen, obwohl in Berlin von Januar bis September 2021 mehr als 1.600 Asylerstanträge für Kinder von 0-6 Jahren gestellt wurden. Schon Ende 2021 lebten 3.105 Kinder im Alter von 0-6 Jahren in Berliner Unterkünften für Geflüchtete, hinzukommen nun die Kinder aus der Ukraine. „Wir gehen von einem sehr hohem Bedarf an Kita-Plätzen sowie weiteren Integrations- und Betreuungsmöglichkeiten, zum Beispiel wie Angebote der "Frühen Bildung vor Ort" aus“, sagt Engeln.
Der Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz fordert den Berliner Senat auf, einen Kurswechsel einzuleiten und wieder Mittel für Projekte einzuplanen, die sowohl die Einrichtungen frühkindlicher Bildung als auch die Aufnahme von Kindern in Kitas, Spielgruppen oder in Unterkünften unterstützen. "Wir brauchen neue Einrichtungen der `Frühen Bildung vor Ort` für die Kinder, die noch keinen regulären Kita-Platz haben, da sie das spätere Ankommen in einer Regeleinrichtung erleichtern", so Engeln.