Johannesstift Diakonie beweist in 2024 wieder wirtschaftliche Stabilität

25.03.2025

Die Johannesstift Diakonie gAG (JSD) hat sich im Geschäftsjahr 2024 trotz schwieriger Rahmenbedingungen wirtschaftlich erfolgreich behauptet. Mit einer Gesamtleistung von 865 Mio. Euro (+10,9%) verzeichnete das Unternehmen Wachstum in allen Geschäftsfeldern – von Krankenhäusern über Pflege und Wohnen bis hin zur Sozialwirtschaft und den Services. Gleichzeitig hat die JSD ihre wirtschaftliche Basis weiter gestärkt und ist finanziell solide aufgestellt.

Positives Betriebsergebnis trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen

Trotz inflationsbedingter Kostensteigerungen und struktureller Herausforderungen im Gesundheitssektor konnte die JSD ihre wirtschaftliche Stabilität weiter festigen. Das EBITDA stieg um 10 % auf 34,7 Mio. Euro, während das Ergebnis nach Steuern (EAT) bei rund 13 Mio. Euro lag.

„Unsere Entwicklung unterstreicht unsere Krisenfestigkeit und unsere Fähigkeit, verantwortungsvoll und effizient mit begrenzten Finanzmitteln umzugehen. Doch die finanzielle Situation bleibt herausfordernd: Der Kostendruck in unseren Einrichtungen hat eine kritische Grenze erreicht, die sich nicht mehr durch zusätzliche Synergien bewältigen lässt.“, betont Andreas Mörsberger, Vorstand Finanzen der JSD.

Investitionen in die Zukunft trotz unzureichender Förderung

Auch im Geschäftsjahr 2024 setzte die JSD ihre Investitionstätigkeit fort und investierte insgesamt 53 Mio. Euro. Der Großteil davon (46 Mio. Euro) floss in die Krankenhäuser, um eine moderne und zukunftsfähige Versorgung sicherzustellen. Die Fördermittel der Bundesländer deckten mit knapp 28 Mio. Euro jedoch nur rund 60 % der Krankenhausinvestitionen ab. Dadurch mussten erhebliche Eigenmittel aufgebracht werden – eine Belastung, die viele freigemeinnützige Träger an ihre Grenzen bringt.

Freigemeinnützige Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, wirtschaftlich nachhaltig zu arbeiten und gleichzeitig notwendige Investitionen aus Eigenmitteln zu stemmen. Während öffentliche Krankenhausträger Verluste oft durch Steuermittel ausgleichen können, sind freigemeinnützige Einrichtungen auf eine stabile wirtschaftliche Basis angewiesen. Diese strukturelle Benachteiligung setzt sie zunehmend unter Druck – eine Entwicklung, die sich in der wachsenden Zahl von Insolvenzen zeigt. Die geplante Krankenhausreform wird dieses Problem nicht lösen, da sie die unzureichende Investitionsförderung nicht adressiert.

Ambulante Versorgung weiter ausgebaut

Parallel zu baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen hat die JSD den Ausbau der ambulanten Versorgung weiter vorangetrieben. Besonders in den Rettungsstellen der Krankenhäuser der JSD stieg die Zahl der ambulant versorgten Patientinnen und Patienten um 10 % gegenüber dem Vorjahr an. Gleichzeitig wuchs die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten nur um rund 2 %. Diese Entwicklung zeigt, dass sich die Gesundheitsversorgung zunehmend in den ambulanten Bereich verlagert.

Eine ähnliche Dynamik ist in der Altenpflege zu beobachten. Steigende Baukosten erschweren den Neubau von Pflegeheimen und verstärken die Verlagerung hin zur ambulanten Pflege. In der Sozialwirtschaft führen die zunehmenden Sparzwänge indes zu einem spürbaren Abbau des Leistungsangebots.

Mitarbeiterwachstum unterstreicht hohe Arbeitgeberattraktivität

Der zentrale Erfolgsfaktor für die stabile Entwicklung der JSD ist die starke Bindung ihrer Mitarbeitenden. Dies spiegelt sich in der positiven Personalentwicklung wider: Die Zahl der Beschäftigten wuchs im Jahr 2024 um rund 6 % auf insgesamt 11.400 Mitarbeitende (Vollkräfte: 8.852). Angesichts des bundesweiten Fachkräftemangels ist dieses Wachstum entscheidend, um die steigende Nachfrage nach Gesundheits- und Sozialdienstleistungen weiterhin verlässlich und qualitativ hochwertig zu erbringen. Getragen wird diese Entwicklung durch den gezielten Ausbau der Ausbildungsplätze in den vergangenen Jahren und die hohe Arbeitgeberattraktivität.

Gut gerüstet für die Zukunft – aber faire Rahmenbedingungen sind nötig

Mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und einer klaren strategischen Ausrichtung sieht sich die JSD gut aufgestellt für kommende Herausforderungen. Doch für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung braucht es langfristig faire Rahmenbedingungen für freigemeinnützige Träger. Die ungleichen Wettbewerbsbedingungen, unter denen freigemeinnützige Krankenhäuser im Vergleich zu öffentlichen Trägern agieren müssen, führte zu einer Klage von 29 gemeinnützigen Trägern gegen das Land Berlin, um auf die unzureichende Finanzierung und strukturelle Benachteiligung aufmerksam zu machen.

„Als verlässlicher Gesundheits- und Sozialdienstleister übernehmen wir auch in herausfordernden Zeiten Verantwortung und investieren in die Zukunft. Doch freigemeinnützige Krankenhäuser dürfen nicht dauerhaft benachteiligt werden. Die Politik ist gefordert, endlich für gerechte Rahmenbedingungen zu sorgen,“ so Andreas Mörsberger abschließend.

PRESSEKONTAKT
Pressesprecherin 
Lilian Rimkus
Telefon 030 762891-132
lilian.rimkus@jsd.de

Johannesstift Diakonie
Siemensdamm 50 | 13629 Berlin 
www.jsd.de

ÜBER DIE JOHANNESSTIFT DIAKONIE 

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Rund 11.400 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und einen kraftvoller Einsatz für das Gemeinwohl im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der gemeinnützige Träger mit einem Umsatz von 865 Mio. Euro befindet sich in einer wirtschaftlich stabilen Lage und betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

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